Technikkatalog

 

Spezial-Gefechtsköpfe


Vorbereitung von Spezialgefechtsköpfen
Die Überprüfung und die Vorbereitung (Überführung in eine höhere Bereitschaftsstufe) von Spezialgefechstköpfen erfolgte durch Basen der Westgruppe der sowjetischen Armee. Die dafür erforderliche Technik und Spezialisten befanden sich nicht im Bestand der NVA.

Für diese Arbeiten an der nuklearen Munitionen der Landstreitkräfte unter feldmäßigen Bedingungen waren 3 grundlegende Komplex vorgesehen:
• "Polje" für Geschosse und der Minen
• "Step" für Gefechtsköpfe gelenkter und ungelenkter taktischer Raketen
• "Celina" für Gefechtsköpfe operativ-taktischer Raketen

Zum Bestand des Komplexes "Celina" gehörten:
- der Montagesaal 9F212
- das Gerätefahrzeug 9F23
- das EWZ-Fahrzeug
- Hilfsfahrzeuge ( Serie 9F21 ...)
Zu diesen Hifsfahrzeugen gehörte das Fahrzeug 9F213 zur Überprüfung der Gefechtsteile bei im Rahmen der Montage.
Für die Überprüfung war das das Pult 4A11-Ä2.Sb1 erforderlich. Außerdem wurden im Fahrzeug Montage- und Anschlagmittel (Takelagesatz) transportiert.
Die Prüfung des Gefechtskopfes nach der Montage erfolgte durch Verbinden des Fahrzeuges mit der Rakete über die Stecker Sch37 und Sch39. Das Fahrzeug 9F213 befand sich außer in den Montagebrigaden teilweise in der Ausrüstung der Auftank- und Montagezüge der Technischen Batterien.
Mit der Vervollkommnung der Konstruktion der Gefechtsteile entfiel die Notwendigkeit der ÜberprÜfung nach der Montage. Mit Einführung des Kranes 9T31 in die Bewaffnung wurde der Satz mit den Anschlagmitteln nicht mehr benötigt. Dadurch war das Fahrzeug 9F213 nicht mehr erforderlich und wurde deshalb in den 1970er Jahren aus der Bewaffnung heraus genommen.

Im Bestand des Komplexes "Celina-1A" befanden sich:
- der Montagesaal 9F225
- das Gerätefahrzeug 9F226
- das EWZ-Fahrzeug 9T449

Zum Bestand des Komplexes "Step-1" gehörten:
- der Montagesaal 9F22
- das EWZ-Fahrzeug
- Hilfsfahrzeuge

Zum Komplex "Step-2A" gehörten:
- der Montagesaal 9F222
- das EWZ-Fahrzeug 9T448

9F222   9F222
Für die Prüfung der Kopfteile der Rakete 9M79 des Komplexes 9K79 "Totschka" wird das Fahrzeug 9F222 genutzt. In diesem Fahrzeug ist die Ausrüstung des Montagesaals und des Gerätefahrzeuges untergebracht.


Mit der Aufnahme der Hilfsfahrzeuge für die Komplexe "Celina" und "Step-1" in die Bewaffnung, erfolgte die Modernisierung des Montagesaals 9F22M des Komplexes "Step-1" und des Gerätefahrzeuges 9F23M des Komplexes "Celina".
Das Gerät TSCR wurde nicht in den Bestand der Fahrzeuge 9F22 (9F22M) und 9F23 (9F23M) übernommen. Für die Überprüfung der Apparatur der Gefechtsteile wurde ein neuer Satz kleiner Geräte (sogenannte MAL.GABü) genutzt.
Die Fahrzeuge des Komplexes "Step-1" wurde für die Prüfung der Gefechtsteile der Raketen 3R10, 9M21 und das Fahrzeug 9F22M auch für die Gefechtsteile der Rakete 9M79 genutzt. Die vorhergehende Variante dieses Fahrzeuges im Komplexes "Step" 2U659 war nur für die Überprüfung der Raketen 3R10 bestimmt.

3R10
Prüfung des Gefechtskopfes der Rakete 3R10 des Komplexes 2K6.

Für die Komplexe "Celina-1A" und "Step-2" wurden die Isothermischen Fahrzeuge 9F223 auf ZiL-131 entwickelt. Zu den Komplexen "Celina" und "Step-1" (Vorgängerversionen) gehörten die Isothermischen Fahrzeuge 9F21 auf ZiL-157. Im Unterschied zu den neueren Modifikation gehörte zu diesen Fahrzeugen das Stromversorgungsaggregat 8NO1 auf Einachs-Anhänger.

Die Überführung der Spezialgefechtsköpfe in die BS-5 für die Raketen 8K14 wurde mit den Mitteln des Komplexes "Celina-1A" durchgeführt. Dieser Komplex befand sich im Bestand von Beweglichen Vorbereitungsbasen (Kfz).

9F225   9F226
Das Fahrzeug 9F226 ist für die Durchführung der Arbeiten am GK bestimmt.
Wie die Isothermischen Fahrzeuge (z.B. 9F223) hat dieses Fahrzeug einen auf Schienen bewegliche Einrichtung. Der Gefechtskopf wird jedoch nicht auf einem Wagen befestigt, sondern auf einer Montagevorrichtung. Damit wird das problemlose Zerlegen des Gefechtskopfes in die Einzelteile und der Zugriff auf alle Baugruppen ermöglicht.
Die Umladung des Gefechtskopfes aus dem Container auf die Montagevorrichtung erfolgt durch einen Kran 9T31.
 
9F226   9F225
Das Fahrzeug ist für die Unterbringung der speziellen Prüf- und Hilfsgeräte und der Ausrüstung bestimmt.
Dazu gehörte das Kontroll- und Prüfsystem mit programmierter Steuerung TSCR-25, welches später durch das automatisierte Kontrollgerät TAKT-51 ersetzt wurde.
 
9T449   9T449
Das Fahrzeug ist bestimmt für den Transport des EWZ, die Durchführung von Arbeiten an Baugruppen außerhalb des Montagesaals und als Ruheplatz für den Personalbestandes der Montagegruppe der Montagebrigade. Dazu können 6 Schlafplätze aufgebaut werden.
 

Die Fahrzeuge 9F226 und 9T449 besitzen für die Stromversorgung Aggregate AB-4, welche in Marschlage außen an der hinteren Wand des Kofferaufbaus befestigt sind.
In Arbeitslage stehen die Fahrzeuge 9F225 und 9F226 nebeneinander (9F225 rechts, 9F226 links) und werden an ein Aggregat AB-4 angeschlossen.
Durch die Luken in Wänden des Kofferaufbaus wird die Apparatur des 9F225 an den Gefechtskopf, der sich auf dem Montagestand im Montagesaal 9F226 befindet, angeschlossen.
Alle Fahrzeuge besitzen ein Heiz- und Lüftungssystem. Die Heizanlagen sind unter dem Kofferaufbau angebracht, werden mit einer Spannung von 12 V betrieben und arbeiten während der Fahrt.
 In Arbeitslage kann das Heiz- und Lüftungssystem von einer externen dreiphasigen Spannungsquelle betrieben werden.
Im Kofferaufbau befinden sich vorn links die Temepratursensoren. Durch das Heiz- und Lüftungssystem wird die voreingestellte Innentemperartur gehalten.
Bei allen 3 Fahrzeugen befindet sich außen am Kofferaufbau ein Fernthermometer zur Anzeige der Temperatur im Kofferaufbau und es kann ein Sonnensegel zur Verringerung der Sonneneinstrahlung und zur Tarnung angebracht werden.
Man kann die 3 Fahrzeuge leicht von Isothermischen Fahrzeugen durch die Luken an beiden Seiten des Kofferaufbaus und  am Fehlen der Ventilationsöffnung in der Vorder- und Rückwand des Koffers unterscheiden.


TAKT-51
automatisierte Kontrollgerät TAKT-51

Generationen von Spezial-Gefechtsköpfen

Generationwesentliche Merkmale

1. - geringe Lagerfrist in montiertem Zustand (Neutroneninitiator nur wenige Monate)
- Lagerung ausschließlich in zentralen Lagern im zerlegten Zusand
- Herstellung der Einsatzbereitschaft durch Werksbrigaden
 
2. - Nutzung von Neutroneninitiatoren und Spannungsquellen mit längeren Aufbewahrungsfristen
- Lagerung in RTeB und BRTB im montierten Zusatnd
- aus Sicherheitsgründen
   Lagerung derr Neutroneninitiatoren in getrennten Behältnissen
   Elektrodetonatoren und Spannungsquellen sind abgeschaltet
- Montage erfolgt durch Montagebrigaden
- zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft werden Regelarbeiten durchgeführt
- Schwachstelle: Spannungsquelle (Akkumulatoren)
                           deshalb in 9F21 die Möglichkeit zum Laden der Akkumulatoren der Gefechtsköpfe 269A
                           mit dem Pult 4A11
 
3. - Einführung Ender der 1960er Jahre
- Realisierung neuer Prinziepschemen und konstruktiver Unifizierung
- neue Elektronik und Neutroneninitiatoren
- Überprüfung durch Kontroll- und Prüfapparatur mit automatisierten Kontroll- und Prüfsystemen
   mit programmierter Steuerung TSZR-25
- Beispiele: Ladungen RA17, RA17-2 und RA17-3 im Korpus 9N33
- Überprüfung und Montage unter feldmäßigen Bedingungen mit dem Komplex Celina-1A
 
4. 1970 - 1980 - Einführung von Mikroprozessorsystemen zur Steuerung der thermonuklearen Ladung
- dadurch veränderbare Leistung
- Beispiele:
     Ladungen RA104, RA104-1 und RA104-2 im Korpus 9N33-1
     Spezialgefechtsköpfe für 9M714
     Spezialgefechtsköpfe für 9M79

 

Quelle: Pensionär

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