Die Raketentechnische Basis 2 der Nationalen Volksarmee
- Ein geschichtlicher Abriss -
© Jörg Hertwig 1990 - 2014 14. erweiterte Überarbeitung 2014
„Logistik ist nicht alles, aber ohne Logistik ist alles nichts“ |
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3. Die Raketentransportabteilung 2 (1969 - 1976)
In den 60er Jahren entwickelte sich die Waffengattung Raketentruppen und Artillerie der Landstreitkräfte weiter: Neue Raketensysteme, Startrampen, Transportmittel sowie Kon­troll- und
Prüfeinrichtungen wurden der Truppe zur Verfügung gestellt. Daraus ergaben sich auch Konsequenzen für die raketentechnische Sicherstellung, welche die BATB-2 bzw. nachfolgende BRTB-5 allein
nicht mehr bewältigen konnte. Von der Sowjetarmee her bekannte Strukturen sahen Bewegliche Raketentechnische Basen sowie Raketentransport­abteilungen vor. Den politischen Rahmen dafür bildeten
entsprechende Beschlüsse des Warschauer Vertrages wie auch nationaler Gremien. Im Frühjahr 1968 beschloss der NationaleVerteidigungsrat der DDR die
„Konzeption der Entwicklung der Nationalen Volksarmee in den Jahren 1971 bis 1980“. Vorgesehen war darin beispielsweise die Aufstellung einer zweiten Raketenbrigade mit operativ-taktischen
Raketen im Süden der Republik. Bereits 1969 begannen - noch in STALLBERG - die Vorbereitungen dafür.
| Neue Strukturen der Raketentechnischen Sicherstellung der NVA
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Abb 3.1 Oberstleutnant Willi Gombert übernahm 1969 die Führung der Raketentransportabteilung 2 |
Gemäß Befehl 142/68 des Verteidigungsministers wurde in der Zeit vom Mai 1969 bis November 1970 im Standort Brück aus der Selbständigen Transportbatterie und der
im zurückliegenden Zeitraum im Munitions­lager 2 aufgestellten Transportbatterie unter Hinzuziehung weiterer Kräfte eine Raketentransportabteilung aufgestellt, die dem Chef Raketentruppen und Artillerie
im MfNV direkt zu unterstellen war. Die Aufstellung der Abteilung hatte in drei Etappen zu erfolgen; die Zeiträume der Aufstellung wurden in einem weiteren Ministerbefehl
„präzisiert“. Als Abschlusstermin war das Ende des 2. Ausbildungshalbjahres 1969 / 1970 festgelegt worden.
Die erste Etappe der Aufstellung der Raketentransportabteilung 2 (RTAbt-2) erfolgte unter Führung von Major Horst Adam. Vom 14. bis 22. August
1969 übernahm Oberstleutnant Willi Gombert das Kommando. Damit begann seine 13 Jahre währende Kommandeurstätigkeit in der Abteilung und der daraus hervorgegangenen Raketentechnischen Basis 2.
Folgende Offiziere gehörten der ersten militärischen Führung der RTAbt-2 an:
Kommandeur | Oberstleutnant Gombert, Willi (*1934) |
StKSC | Hauptmann Gerecke, Walter (*1940) |
StKRTD | Hauptmann Bettzieche, Rolf (*1941) |
StKTA | Hauptmann Schöning, Lutz-Rüdiger (*1939) |
StKPA | Major Adam, Horst (*1933) |
StKRD | Hauptmann Grunwald, Heinz (*1930) |
Am 2. Dezember 1970 meldete der Stellvertreter des Ministers für Ausbildung, Generalleutnant Weiß, an den Chef des Hauptstabes der NVA die Erfüllung des Befehles 142/68 zur Aufstellung
der Raketentransportabteilung 2, die aus dem Abteilungsstab, zwei Raketentransportbatterien und Sicherstellungskräften bestand.
| Mai 1969: Beginn der Aufstellung der Raketentransportabteilung 2
August 1969: Oberstleutnant Willi Gombert wird Kommandeur der RTAbt-2
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Im ersten Jahr ihres Bestehens hatte die Abteilung wichtige Voraussetzungen für ihre künftige Aufgabenerfüllung geschaffen, auch wenn manches noch sehr unvollkommen war.
Der personelle Auffüllungsstand betrug mit 141 Mann bereits im Dezember 1969 rund 98 Prozent. Die beiden Raketentransportbatterien wurden durch Hptm. Jürgen Müller und
Oltn. Peter Erk geführt. Als junge Absolventen der Offiziersschule wurden 1969
unter anderem Leutnant Martin Bethke, Unterleutnant Günter Riefstahl und Unterleutnant Erhard Große als Zugführer eingesetzt.

Abb. 3.2 Raketentransportfahrzeug 2T3M mit operativ-taktischer Rakete 8K14. Basisfahrzeug: ZIL-157
Ungünstiger sah es mit der Auffüllung an Spezialtechnik aus. Sie betrug Ende 1970 erst 70 Prozent. Laut ihren vorgegebenen Leistungsparametern sollte die Raketentransportabteilung
in der Lage sein, 24 operativ-taktische Raketen (OTR), 72 taktische Raketen (TR) sowie 18 Gefechtsköpfe (GK) zu transportieren. Die Transportmöglichkeiten waren nur für die
OTR vollständig gegeben. Für den Transport von Gefechtsköpfen fehlten 13 Isothermische Fahrzeuge (damals noch vom Typ 2U662) und für den Transport von TR fehlten 11 Spezialfahrzeuge 9T29.
Die Zuführung dieser Technik erfolgte bis 1972.

Abb. 3.3 Raketentransportfahrzeug 9T29 mit drei taktischen Raketen 9M21 LUNA M. Basisfahrzeug: ZIL-135 |
1970 hatte die Abteilung erst 70 Prozent ihrer Spezialtechnik im Bestand
Vorgabe: Transport von 24 OTR, 72 TR und 18 Gefechtsköpfen |
Mit Bildung des Kommandos der Landstreitkräfte 1972 und seiner Stationierung in Potsdam sowie der Auflösung der Strukturen für die Raketentruppen und Artillerie im MfNV erfolgte
die Umunterstellung der RTAbt-2 unter die Verwaltung Raketen- und Waffentechnischer Dienst (VRWD) im Dienstbereich Rückwärtige Dienste des MfNV.
Bei der weiteren Formierung der RTAbt-2 galt es, viele Herausforderungen der Gefechtsausbildung zu bewältigen. Die mit Beginn des Ausbildungsjahres 1970/71 in die Landstreitkräfte
eingeführten sogenannten standardisierten Ausbildungsunterlagen konnten in der Raketentransportabteilung auf Grund der Spezifik dieser Abteilung nur für die allgemein-militärische Ausbildung
genutzt werden.

Abb. 3.4 Laut obigem GVS-Schema aus dem Jahre 1970 war die Zuführung von Raketen bzw. Trägern die zugewiesene Aufgabe für je eine Raketentransportbatterie
Im September 1972 führte die Abteilung erstmals eine spezialtaktische Übung im vollen Abteilungsbestand durch. Die Übernahme sowie Zuführung von Raketen, Trägern und Gefechtsköpfen
bewältigte die Truppe als komplexe Aufgabe. Das Ergebnis der Übung zeigte, dass das Personal der RTAbt-2 über relativ gefestigte Kenntnisse und Fertigkeiten bei der Lösung von
Aufgaben unter einfachen Bedingungen hatte. Das war eine akzeptable Ausgangsbasis für die künftige Ausbildung. Die Übung zeigte aber auch, dass die Geschlossenheit des Handelns von
Stab und Einheiten generell weiter gefestigt werden musste. Dem Stab war es noch nicht gelungen, die Batterien bei der Erfüllung ihrer Aufgaben effektiv und vorausschauend zu führen.
Als künftiger Ausbildungsschwerpunkt in den Batterien kristallisierte sich die Übernahme von Trägern aus Eisenbahnwaggons heraus. |
1972 wird die RTAbt-2 der Verwaltung Raketen- und Waffentechnischer Dienst des Verteidigungsministeriums direkt unterstellt
September 1972: Spezial-taktische Übung der RTAbt-2 im vollen Bestand
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Obwohl der STAN keinen Stellvertreter des Kommandeurs für Ausbildung (StKA) vorsah, bewältigten der Abteilungskommandeur, seine Stellvertreter, die Stabsoffiziere und die
Vorgesetzten in den Einheiten gemeinsam die Probleme der Gefechtsausbildung zunehmend besser. Es zeigte sich, dass der Dienstvorbereitung der Ausbilder ein viel größerer
Stellenwert eingeräumt werden musste. Analog den Festlegungen für die gesamte Volksarmee wurde für die politische Ausbildung der Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere
viel Zeit eingeräumt. Die Soldaten im Grundwehrdienst und die Unteroffiziere auf Zeit hatten sich monatlich zwei volle Ausbildungstage in der Politschulung sowie zusätzlich
wöchentlich eine Stunde im Rahmen der „Aktuell-politischen Information“, die Berufssoldaten an monatlich zwei Tagen in der „Gesellschaftswissenschaftlichen Weiterbildung“
mit marxistischen Schriften, SED-Materialien und diversen Agitationsschriften der Politischen Hauptverwaltung der NVA zu beschäftigen. Bei den Soldaten und Unteroffizieren wurden
beispielsweise solche Themen wie „Der Marxismus/ Leninismus - Kompass unserer Epoche“, „Waffenbrüder - Klassenbrüder - vereint unbesiegbar“, „Die DDR - unser sozialistisches Vaterland“,
„Besser auf den Krieg vorbereitet sein als der Aggressor“ oder „Der Imperialismus und sein NATO-Pakt - stete Quelle der Kriegsgefahr“ vorgegeben und abgearbeitet. |
Politschulung: Sie war wichtiger als manche wertvolle Ausbildungsstunde |
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Am 1. März 1974 erhält die RTAbt-2 aus den Händen von Generalmajor Georg Steiger, SC beim beim STMCRD, ihre Truppenfahne |
Das Jahr 1974 war in der RTAbt-2 durch zwei besondere Höhepunkte gekennzeichnet. Am 1. März 1974 übergab Generalmajor Georg Steiger der Abteilung anlässlich ihres fünfjährigen Bestehens
eine Truppenfahne.
Truppenfahnen konnten in der NVA Truppenteile, selbständige Einheiten und Lehreinrichtungen erhalten, wobei die selbständigen Bataillone und Abteilungen die unterste Ebene bildeten.
Übergabe der Truppenfahne am 1. März 1974 an die damalige Raketentransportabteilung 2 durch Generalmajor Georg Steiger
Im Oktober 1974 nahm erstmalig - und auch einmalig in der Geschichte der Raketentransportabteilung 2 und der späteren Raketentechnischen Basis 2 - ein Teil der Gefechtstechnik und des
Personals unter Leitung vom damaligen Oberleutnant Richard Stuwe an der Militärparade anlässlich des 25. Jahrestages der DDR teil.

Abb 3.6 Mit neuen Spezialfahrzeugen auf Basis des Kfz. Zil 131 nahmen Kräfte der Raketentransportabteilung 2 im Oktober 1974 an der Ehrenparade in Berlin teil. (Bild: Archiv Rose)
Exakt 638 Meter betrug das komplette Marschband der Raketentruppen während der Ehrenparade 1974 in Berlin. Es war das längste Marschband der Raketentruppen, das jemals auf die Beine gestellt
wurde (6 StRa TR, 6 RTF 9T29, 14 RTF 2T3M und 4 StRa OTR). Es war so umfangreich, dass die 5. Raketenbrigade materielle Unterstützung durch die RTAbt-2 anfordern musste. Für die Teilnahme
an der Parade wurde ein halbes Jahr zuvor sukzessive neue Transportfahrzeuge auf Basis des SIL 131 nach Brück geliefert. Richard Stuwe erinnert sich nach so vielen Jahren zwar
noch genau daran, dass man die Paradevorbereitungen zusammen mit der 5. RBr absolvierte, kann aber nicht mehr genau sagen, ob in der Paradeformation entweder 4 mal 2 oder gar 5 mal 2
Transportfahrzeuge ZIL 131 mit Teleschka und je einem Gewichtsmodell OTR unterwegs waren. Episode am Rande: Die Brücker konnten zwischenzeitlich nicht wie gedacht im Objekt der 5. RBr
unterziehen. Richard Stuwe nennt den Grund: „Die Stallberger Kameraden hatten aus der kasachischen Steppe die Scheißerei mitgebracht“ (notiert von Jörg Hertwig)
Militärischer Höhepunkt des Jahres 1974 war die spezialtaktische Übung im Juni. Die Raketentransportbatterien bezogen erstmals ungeplante Entfaltungsräume und übernahmen Raketen,Träger
und Gefechtsköpfe an ungeplanten Übernahmepunkten. Dabei hatte das Personal zeitweise unter angelegter Schutzausrüstung zu handeln und führte erfolgreich Raketen aus dem Marsch der Abteilung
heraus an die Übergabepunkte zu. Die nun jährlich durchgeführten spezialtaktischen Übungen erhielten die Bezeichnung „Monsun“.

Abb 3.7 Bewusst wurde die Ausbildung der Militärkraftfahrer immer schwieriger gestaltet
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Abb. 3.8 Hptm. Lutz-Rüdiger Schöning (vorn) |
Höchste Anforderungen an Vorgesetzte, Kraftfahrer und Technik stellten die langen Kolonnenmärsche dar. Der StKTA, Major Lutz-Rüdiger Schöning, leitete die nötigen Schlussfolgerungen
daraus ab.
In enger Zusammenarbeit mit den Batteriechefs wurde kontinuierlich das Niveau der theoretischen und praktischen Kraftfahrerausbildung verbessert. Besonders in der
Nachtfahrausbildung gingen die gestellten Forderungen bis an die Grenzen der Leistungsfähigkeit der Militärkraftfahrer. Aber nur so gelang es, während der 75-er
„Monsun“- Übung eine Gesamtmarschlänge von 1650 Kilometern in fünf Tagen und Nächten zu bewältigen. Ein Drittel der gefahrenen Zuführungskilometer wurden im
Nachtmarsch in unbekanntem Gelände zurückgelegt.
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Am 1. März 1974 erhält die RTAbt-2 aus den Händen von Generalmajor Georg Steiger, SC beim beim STMCRD, ihre Truppenfahne
Im Oktober 1974 nimmt Technik der Abteilung an der Ehrenparade anlässlich des 25. Jahrestages der Gründung der DDR in Berlin teil
Alle jährlich absolvierten spezialtaktischen Übungen der Raketentransportabteilung 2 und der späteren Raketentechnischen Basis 2 trugen von 1975 an bis 1989 stets den Namen „Monsun“
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Aus dem Bericht des STMCRD Generalleutnant Helmut Poppe zur Auswertung der taktischen Übung der RTAbt-2 im Rahmen der Maßnahme „Monsun-74“ in der Zeit vom 24.06.74 bis 29.06.74 (VS A364213)
erfahren wir unter anderem:
Das Thema der taktischen Übung unter Leitung von Generalmajor Gustav Dreiseidler (CRWD im MfNV) lautete „Die Sicherstellung operativer Vereinigungen mit Gefechtsköpfen und Raketen durch die
Raketentransportabteilung in der Angriffsoperation“. An der Übung nahmen unter anderem teil:
a) Die Raketentransportabteilung 2 in vollem Bestand,
b) eine MSK der 8. MSD,
c) die BRTB-5 im vollen Bestand sowie die Technische Batterie der RBr.,
d) die Technischen Züge der Raketenabteilung 8 und 9 im vollen Bestand, und
e) Hubschrauber der GSSD.
Insgesamt nahmen von der RTAbt-2 und den zugeteilten Verstärkungseinheiten 26 Offiziere, 71 Unteroffiziere, 204 Soldaten mit insgesamt 126 Kfz und SPW teil.
Durch die RTABt-2 und ihre Einheiten wurden im Verlaufe der Übung Kfz.- Märsche über eine Entfernung von ca. 800 km durchgeführt. Davon 570 km im Bestand der Abteilung sowie 230 km
als Zuführungstransporte.
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Abb. 3.9 Entplanen der Teleschka vor dem Entladen zweier Träger 8K14 |
Abb. 3.10 Umladung eines Gefechtskopfes aus einem isothermischen Fahrzeug |
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Abb. 3.11 Typisch: Kolonnenmarsch |
Von insgesamt 16 Aufgaben zur Umladung von Raketen, Trägern und Gefechtsköpfen aus Eisenbahnwagen, Hubschraubern sowie von einem Raketentransportfahrzeug auf ein anderes und
von 8 Aufgaben zur Zuführung von Trägern und Gefechtsköpfen wurden 17 Aufgaben mit der Note „ausgezeichnet“, 5 Aufgaben mit der Note „gut“ und 2 Aufgaben mit der Note „befriedigend“ erfüllt.
Bewertung der taktischen Handlungen:
Aufgabe | Note |
Marsch der RTAbt. | 1 |
Taktische Handlungen der RTAbt. | 2 |
1. RTBttr. | 2 |
2. RTBttr. | 2 |
Handlungen des Kommandeurs und des Stabes | 2 |
Entfaltung der RTAbt. | 1 |
Gesamtbewertung für die taktischen Handlungen | 2 |
Während „Monsun-74“ gab es insgesamt 9 Hubschrauberlandeplätze:
Datum | Nr. | | Ort |
25.06.1974 | 1 | | 1 km O BORKEN |
2 | | 1 km N DOLGEN |
26.06.197 | 3 | | 1 km S BRESEWITZ |
4 | | 2 km SO SCHÖNHAUSEN |
28.06.1974 | 5 | | 1 km N LEOPOLDSHAGEN |
6 | | 1 km N GERDSHAGEN |
7 | | 5 km S SCHOLLENE |
8 | | 1 km NO WENDISCH-PRIBORN |
9 | | 2 km NO GÜSTROW |
In die Zeit vor 1976 fielen auch verschiedene Überlegungen über die Zukunft der RTAbt-2, die auch dem realen Brücker Platzmangel geschuldet werden. Dort, wo in späteren Jahren das
Stabsgebäude, ein Küchentrakt, der Med.-Punkt, ein weiteres Unterkunftsgebäude und Sportanlagen entstanden, standen 1975 noch dicht an dicht Kiefern. Den „Rest“ der Liegenschaft teilten
sich die Raketentransportabteilung und das Zentrale Munitionslager. Eine mögliche Lösung des Raumproblems sollte darin bestehen, dass die RTAbt-2 künftig in Beelitz disloziert und
dort sozusagen „Untermieter“ im Objekt des Panzerregimentes 1 wird.
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Abb 3.12 Im Jahre 1976 wurden die Bereiche der RTAbt-2 und des ZML-62 miteinander verschmolzen.
Die Pläne sahen zudem eine beachtliche Erweiterung sowohl der Unterkunfts- als auch der Lagerzone in Brück vor. |
Oberst Willi Gomberts Gegenvorschlag „Aus zwei Einheiten in Brück könnten wir doch auch eine machen“ stieß bei seinen Vorgesetzten im Ministerium glücklicherweise nicht auf taube Ohren.
Bald schon wurde der Kommandeur der Abteilung für zwei Tage nach Strausberg zur „Klausur“ befohlen. Inhalt dieser zwei Tage: „Machen Sie mal einen Stellenplanentwurf für
eine zusammenzulegende Brücker Einheit“. Später wurde Oberst Willi Gombert von seinen Vorgesetzten knapp beschieden „So machen wirs“. Es folgte noch die sehnsüchtig erhoffte Ergänzung:
„Und das Objekt in Brück, das wird selbstverständlich entsprechend ausgebaut.“ Eine der wichtigsten Weichen in die Brücker Zukunft war so gestellt worden.
| Aus dem Abschlussbericht der Übung „Monsun-74“ (24.-29.6.1974)
Mitte der 70er Jahre war die RTAbt-2 räumlich an ihre Grenzen geraten. Die vorgesehene Strukturveränderung ließ nur zwei Alternativen zu:
Umzug in ein anderes, größeres Objekt (angedacht war Beelitz) oder umfangreicher Ausbau des vorhandenen Standortes |