Technikkatalog

 

Küstenraketenkomplex 4K87 "Sopka"

Aufstellung der Bestandteile (lt. VdBA 1966)
- Feuerleitzentrale ZP auf Spez.- Anhg. 12 t (K) und mit Zugmittel KRAZ-214
   zur Startvorbereitung und zum Start der Rakete S-2 mit Funkmess-Station S-1M zur Lenkung
   der Rakete. Die Antenne ist auf einem 11,01 m hohen Mast untergebracht.
- Funkmeßkabine "Burun"-SPK-M auf Spez.-Anhg. 14 t (K)
   zur Begleitung von Zielen und Steuerung der Station S-1M auf das Ziel
- Funkmeßkabine (Funkmess-Zielaufklärungsstation) "Mys"-SPK-M auf Spez.-Anhg. 14 t (K)
- Startrampe B-163 (fahrbar)
- Stromversorgungsaggregat ÄSD-30 (fahrbar)
- Technischer Kontrollwagen PTP auf Spez.-Kfz. Zil-157 (K)
- Vorstartkontrollwagen PPK auf Spez.-Kfz. Zil-157 (K)
- Kabelnetzanhänger auf Spez.-Anhg. 2 PN-6 5 t
- Transportanlage PR-15 auf Sattelauflieger für Zil-157KW
- Kontroll- und Prüfgeräte für Flügelrakete S-2 mit:
   - Kontroll-Prüfapparatur KPA-S-100
   - Kontroll-Prüfapparatur APS KPA-APS
   - Prüfpult 770 A
   - Prüfpult 795 A

Zusammenwirken der Bestandteile
Durch die FMS "Mys" wird die Zielsuche durchgeführt. Nach den Daten dieser Station wird die FMS "Burun" gesteuert und beginnt nach Zielauffassung die halbautomatische Zielbegleitung.
Die Rakete befindet sich auf der Startrampe B-163, die auf einen festen Höhenwinkel von 10° eingestellt ist und mit Hilfe elektrischer Richtantriebe horizontal gerichtet werden kann. Die Rakete ist durch den Bordstecker mit der Startrampe verbunden.
Während der Vorstartkontrolle begleitet die FMS "Burun" ununterbrochen das Ziel. Mit diesen Daten wird die Antenne der S-1M auf das Ziel gerichtet, die HF-Abstrahlung eingschaltet und das Ziel automatisch begleitet.
Durch die HF-Abstrahlung wird in Richtung des Zieles eine Gleichsignalzone geschaffen, die durch die Drehung des Strahles der S-1M erzeugt wird. Die Startanlage folgt durch einen elektrischen Folgeantrieb ununterbrochen dem Strahl der S-1M nach Daten, die das Feuerleitgerät erzeugt werden.
Auf das Kommando vom Zentralen Postens (der Zeitpunkt der Abgabe des Kommandos wird durch die Geräte zur Feuerleitung bestimmt) wird das Marschtriebwerk angelassen und der Start der Rakete ausgelöst.
S-2
              Flugabschnitte der Rakete
 

1. Abschnitt
Vom Moment des Startes bis zum Einfliegen in den Strahl der S-1M fliegt die Rakete nur durch den Autopiloten gesteuert (Regime des autonomen Fluges) in der Richtung, die sie beim Verlassen der Starteinrichtung bekommen hat. Die Flughöhe wird bestimmt von der Höhenkorrektureinrichtung (Barometer) sowie der Programmeinrichtung des Autopilotes.

2. Abschnitt
Mit Einfliegen der Rakete in den Strahl beginnt die Bordstation das Lenkregime (Regime "A"). In diesem Abschnitt fliegt die Rakete im Strahl der FMS S-1M, wobei die Flughöhe durch die Höhenkorrektureinrichtung konstant gehalten wird. Bei Abweichung der Rakete von der Gleichsignallinie des Strahles der Station S-1M regagiert die Bordstation, erarbeitet Signale, die proportional der Abweichung sind, und gibt diese Signale an den Autopiloten. Dieser erarbeitet Lenkkommandos für den Kurs, um die Rakete in der Gleichsignalzone des Strahles zu halten.

3. Abschnitt
In einer vorbestimmten, vor dem Start eingegebenen Entfernung zum Ziel wird die Blockierung der Bordstation aufgehoben. Bei ausreichender Signalstärke der vom Ziel reflektierten Signale der S-1M gewährleistet die Bordstation das Begleiten des Zieles (Übergang ins Regime "B") und gewährleistet das Lenken der Rakete auf das Ziel. Die Höhenkorrektur ist dabei abgschaltet. Im Abschnitt der Selbstlenkung erarbeitet der Autopilot auf der Grundlage der Signale der Bordstation Lenksignale, die das Treffen der Rakete mit dem beweglichen Ziel gewährleisten.

Nach den Antwortsignale der Rakete auf dem Sichtgerät der S-1M kann beobachtet werden das Einfliegen der Rakete in den Strahl, das Fliegen im Strahl, der Übergang ins Regime Selbstlenkung sowie das Treffen beobachtet werden. Das Treffen ist ebenfalls auf den Sicht­geräten der FMS "Mys" und "Burun" sichtbar. Nach dem Treffen der Rakete im Ziel wird der Sender der S-1M ausgeschaltet.
Nach dem Start einer Rakete beginnt die Vorbereitung auf einen weiteren Start, in dem die Startanlage in Nachladestellung gebracht wird und die nächste Rakete vom Transportfahrzeug PR-15 beladen wird.

S-2B-163
Startrampe B-163 mit Rakete
gut sichtbar am Heck die Feststoffrakete des Starttriebwerkes und darunter der Kiel
Rakete S-2 auf Startrampe B-163
(Darstellung: Russische Raketenbewaffnung 1943 - 1993)
Foto: only-paper.ru/forum/3-7398-11
 
PR-15PR-15
Transportanlage PR-15 mit Rakete S-2
(Foto: Armeerundschau 01/1964)
Transportanlage PR-15 beim Beladen der Startrampe (Foto: only-paper.ru/forum/3-7398-11)
 
S-1Mys
Funkmess-Station S-1M mit Antennenmast
und Führungspunkt
(Foto: "Die Küstenraketentruppen der Volksmarine")
Funkmess-Aufklärungsstation "Mys"
Foto: www.rcforum.ru
 
BurunSopka
Funkmess-Station "Burun" mit Kettenzugmittel
(Foto: "Die Küstenraketentruppen der Volksmarine")
Platz der Vorstartkontrolle und Betankung
(Foto: "Die Küstenraketentruppen der Volksmarine")


Auf der Seite http://477768.livejournal.com/913106.html wurden folgende Fotos vom Einsatz des Komplexes auf Kuba veröffentlicht.

4K87   1  Funkmess-Station "Burun"
  2  Führungspunkt
  3  Funkmess-Station S-1M
      (befindet sich im Aufbau
      mit Hilfe des Autodreh-
      kranes)
 
4K87   1  Funkmess-Station "Burun"
  2  Führungspunkt
  3  Funkmess-Station S-1M
 
4K87   1  Antenne der Funkmess-
      Station "Mys" oder
      "Burun"
  2  Antenne der Kennungs-
      anlage "Nickel", ebenfalls
      untergebracht im Anhänger
      der Funkmess-Station

 

Quelle: Raketenwaffen (russ.); www.kuestenraketen.de

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