Entwicklung des Raketen- und Waffentechnischen Dienstes im Kdo. MB III


Der RWD durchlief hinsichtlich Unterstellungsverhältnis und Umfang seines Aufgabengebietes eine ständige Entwicklung.

War es zu Beginn des Bestehens der NVA logisch, daß der Dienst dort unterstellt ist, wo auch der Hauptteil an Bewaffnung vorhanden war, nämlich beim damaligen Chef Artillerie des MB III, so änderte sich dies mit dem weiteren Aufbau der NVA.
Genannt werden soll z.B. die Entwicklung der Flakartillerie, die anfänglich ebenfalls dem Chef Artillerie unterstellt war, zu der eigenständigen Waffengattung Truppenluftabwehr. Trotzdem blieben die technischen Offiziere im RWD und das änderte sich auch bis zur Auflösung der NVA nicht.

1956
Unterstellt dem Chef Artillerie: OSL Ernst Stenzel,
Leiter der Abteilung für (Artillerie)Bewaffnung: Hauptmann Richard Czichon
zur Abteilung gehörten 7 Offiziere und 1 Zivilbeschäftigter

1957
Aufstockung der Abteilung auf 9 Offiziere und 2 Zivilbeschäftigte

1959/60
Abteilungsstärke 11 Offiziere und 3 Zivilbeschäftigte
(Quelle: Befehl 53/56 zur Aufstellung der Verwaltung des MB III zum 01.03.1956)

1962
ab 1962 unterstellt dem Chef Raketentruppen und Artillerie

Mit Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in der NVA am 24.01.1962 stellte sich die Abteilung Waffentechnischer Dienst im KMB III wie folgt dar:

Struktur 1962
Struktur der Abteilung WTD 1962

Die Planstellen in der Abteilung waren besetzt durch:
 OSL Schüler Ltr. AG Instandsetzung
 OSL Popp Offz. Flak-Bewaffnung
 OSL Herzfeld Offz. Funkmeß/Kdo. Geräte
 OSL Nitsch Ltr. AG mat-. Planung
 OSL Zellin Offz. Munition

Direkt unterstellt waren die AWL-13 und das ML-13.

1965
Chef Raketentruppen und Artillerie Oberst Hotzky

1966
Im Verlaufe des strukturmäßigen Ausrüstungsprozesses der Verbände, Truppenteile, Einheiten und Einrichtungen im Verantwortungsbereich des KMB III, der weiteren sytematischen Modernisierung der Bewaffnung und der Umrüstung auf neue, leistungsfähigere Waffensysteme, insbesondere mit der Einführung von Raketen- und Fla-Raketentechnik veränderte sich kontinuierlich die Struktur der Abteilung.

Struktur 1966

Aus den Erinnerungen von OSL Rudolph:
- OO Funkmeß  Hptm.(?) Herzfeld, ging später zu MAT, dafür Mj.(?) Unzner
- O Funkmeß /Kdo-Geräte  Hptm.(?) Rudolph


Struktur der Abteilung WTD 1966

1972
Nach Formierung von Raketenabteilungen in den Verbänden und der Vorbereitung der Einführung von operativ-taktischen Raketensystemen im Bereich des Militärbezirkes III, wurde die Abteilung WTD in Abteilung Raketen- und Waffentechnischer Dienst umbenannt.
Unterstellt dem Stellvertreter Chef MB und Chef Rückwärtige Dienste
Leiter der Abteilung:
  • Oberst Richard Czichon
  • Oberst Rolf Wunderlich (ab 1976)

1983
Unterstellt dem Stellvertreter Chef MB und Chef Technische Dienste
Leiter der Abteilung:
  • Oberst Rolf Wunderlich (ab 1976)
  • Major Rainer Möller (ab 1987)
  • OSL Reiner Rudolph (ab 1989)

Struktur 1989
Struktur der Abteilung RWD 1989 (Auf der Grundlage des STAN von 1986)

Verschiedene Arten von Bewaffnung und Ausrüstung z.B. Technik FEK, Meßtechnik, Stromversorgungsaggregate, automatisierte Feldführungssystem sowie zusätzliche Aufgabenbereiche z.B. Neuererwesen konnte nicht direkt konnte den im STAN ausgewiesenen Planstellen zugeordnet werden. Diese Aufgabengebiete wurden dann Offizieren der Arbeitsgruppen zugewiesen. Wobei diese Aufgabenverteilung sich verschiedendlich änderte. Dieser Umstand war oft nicht zuletzt der Unbeliebtheit mancher Gebiete geschuldet

1990
Personelle Auffüllung der Abteilung, Stand 31.05.1990

 ArmeeangehörigeZivilbeschäftigte
Auffüllung92%100%
Durchschnittsalter39 Jahre46 Jahre
Dienstalter19,5 Jahre20 Jahre


Qualifikation der Armeeangehörigen und Zivilbeschäftigten der Abteilung, Stand 31.05.1990
(Mehrfachzählung ist möglich)

MAKDipl.-Ing.Dipl.-Mil.Dipl.-Ök.Ing.(HS)Ing.(FS)
19%38%12%;6%44%19%


In der Abteilung wurden bis zur Auflösung folgende Nachweise geführt:
 • Bestandsnachweis Bewaffnung
 • Bestandsnachweis Munition der Hauptverwendung
 • Bestandsnachweis Munition der Nebenverwendung
 • Bestandsnachweis Park- und Werkstattausrüstung
 • Bestandsnachweis waffentechnisches Gerät
 • Nachweis der Ausfälle an RTB im Verantwortiungsbereich
 • Qualitativer Nachweis RTB (E 73)
 • Qualitativer Nachweis Fla-Raketen

Am 02.10.1990 wurde die NVA mit Tagesbefehl des Ministers für Abrüstung und Verteidigung Herrn Eppelmann aufgelöst.
Der Großteil an Offizieren der Abteilung RWD verließen bis zum 31.12.1990 auf eigenen Antrag die Bundeswehr.
Die restlichen 3 Offizieren taten dies in den folgenden Jahren.

Quellen: privat, R. Rudolph, J. Schlemm, D. Kürschner

Inhalt

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