Lenkmethode
Die Fla-Rakete (FRa) wird mit Hilfe des halbaktiven Zielsuchkopfes (ZSK) nach der Methode der
proportionalen Annäherung auf das Ziel gelenkt. Diese Methode beruht darauf, dass der Flug der FRa zum Treffpunkt mit dem sich bewegenden Ziel auf einer Flugbahn erfolgt, bei der die Winkelgeschwindigkeit des Geschwindigkeitsvektors der FRa der Winkelgeschwindigkeit der Linie "FRa-Ziel" (Visierlinie) proportional ist.
Befindet sich die FRa auf der Startrampe und erhält sie von dem in der Startrampe befindlichen Rechengerät
das entsprechende Signal, richtet sich die Antenne des ZSK auf das Ziel. Nach den Angaben über die Geschwindigkeit und Flugrichtung des Zieles, der Entfernung zum Ziel und der Geschwindigkeitskennwerte der FRa ermittelt das Rechengerät den Vorhaltepunkt (Treffpunkt FRa-Ziel), auf den sich der Artillerieteil der Startrampe einrichtet.
Liegen während des Starts der FRa keine Anfangslenkfehler vor, weicht sie nicht von der Startrichtung ab;
ist ihre Geschwindigkeit gleichbleibend und führt das Ziel keine Manöver durch, fliegt die FRa auf einer Geraden zum Ziel. Dabei verändert die Linie "FRa-Ziel" nicht ihre Lage im Raum, und die Antenne des ZSK behält im Verhältnis zur Raketenachse unverändert ihre Richtung bei. Da jedoch alle genannten Störgroßen auftreten,
ist es notwendig, den Vorhaltewinkel ständig zu ändern. Die Antenne des ZSK dreht sich bei der automatischen Zielbegleitung so, dass seine Achse mit der Richtung zum Ziel übereinstimmt. Dabei werden von den Gebern für Winkelgeschwindigkeit, die auf der Rückseite des Antennenspiegels angebracht sind, Spannungen abgenommen, die der absoluten Veränderung der Linie "FRa-Ziel" proportional sind. D. h., diese Spannungen sind der
absoluten Winkelgeschwindigkeit der Veränderung der Linie "FRa-Ziel" proportional. Diese Spannungen
gelangen nach dem Multiplizieren mit dem Proportionalitätskoeffizienten K, welcher der Annäherungsgeschwindigkeit an das Ziel proportional ist, als Lenksignale an den Eingang des Autopiloten (AP).

Arbeitsweise
Die Schwenkflügel und Ruder sind Lenkorgane. Sie sind entsprechend dem x-förmigen Schema angeordnet: die Schwenkflügel an der Zelle Nr. 3, die Ruder an den Stabilisierungsflächen der Zelle Nr. 4. Die Schwenkflügel
und Ruder mit der gleichen Bezeichnung befinden sich in der gleichen Ebene. Die Schwenkflügel dienen zur Lenkung und die Ruder zur Stabilisierung, d. h. zur Dämpfung der Quer- und Längsschwingungen der Rakete während des Fluges. Die Längsschwingungen werden durch gleichzeitiges und gemeinsames Ausschlagen eines Ruderpaares, das sich in der Ebene des entsprechenden Lenkkanals befindet, die Querschwingungen hingegen durch differenziertes Ausschlagen beider Ruderpaare gedämpft.