Technikkatalog
Panzerabwehrlenkrakete 9M114
oben: Transport- und Startcontainer unten: Schnittdarstellung der Rakete
Rakete Lenkrakete Aufbau: Gefechtsteil 9N132 Unterbringung im vorderen Teil der Rakete Bestandteile: - Hohlladung mit Zündeinrichtung 9Ä243 - Piezogenerator - Sicherheits- und Zündeinrichtung Lenkzelle befindet sich hinter dem Gefechtsteil und beinhaltet: - die Baugruppen zur Lenkung der Rakete - Baugruppen zur Formierung der Lenkkommanos - die Rudermaschine - die Stromversorgung für die gesamte Bordapparatur Die Stromversorgung wird durch einen Turbogenerator gewährleistet, der wie auch die Rudermaschine durch einen Gasdruckbehälter gespeist wird. Dieser erzeugt ein Gas, welches gefiltert und im Druck reguliert den Turbogenerator und die Rudermaschine antreibt. Der Gasdruckbehälter beinhaltet die Treibladung 9Ch181, die mit der Zündladung 9Ch259 durch den Elektrozünder 9Ch225 gezündet wird. Zur Verringerung der Masse und der Abmessungen wurde das Steuersystem einkanalig aufgebaut. Die Rudermaschine bewegt die aerodynamischen Ruder von einer festen Lage in die andere. Die Rakete dreht sich während des Fluges um die Längsachse. Die 2-kanaligen Steuersignale gelange über einen kreiselstablisierten Verteile an die 1-kanalige Ruder- maschine. Damit wird gewährleistet, dass jeweils die rich- tigen Lenksignale an die Ruder gelangen. Die Ruder sind um 45° zur Ebene der Stabilisatoren und um 90° zur Anordnung der Achse der Düsen gedreht. Triebwerkszelle Einkammertriebwerk mit 2 Arbeitsregimen und 2 seitlich geneigten Düsen Es beseht aus der Marschladung 9Ch183, der Zündladung 9Ch261 und dem Elektrozünder 9Ch573 Im 1. Regime beschleunigt das Triebwerk die Rakete in- nerhalb von 2 s auf die geforderte Geschwindigkeit. Im 2. Regime wird diese Geschwindigkeit gehalten. 5 s nach Zündung ist Brennschluss des Triebwerkes und die Rakete fliegt durch ihre kinetische Energie weiter. Gerätezelle ist hinter dem Triebwerksblock angeordnet und beinhaltet den Block der Bordfunkausrüstung und den Antwortblock Außen an dieser Zelle sind 4 rechteckige Stabilisatoren angebracht. Diese bestehen aus Federstahl, sind in Trans- portlage im Container angelegt und entfalten sich beim Verlassen des Containers. Die Stabilisatoren gewährleisten während des Fluges die weiter Drehung der Rakete um die Längsachse. An der Hinterseite befinden sich die Antenne der Bord- funkausrüstung sowie die IR-Strahlungsquelle für die halbautomatische Steuerung (2-Punkt-Methode) der Rakete durch die Apparatur des Hubschraubers. Beschleunigungstriebwerk Im hinteren Teil des Containers befindet sich das Be- schleunigungstriebwerk (1-Regime-Feststofftriebwerk) mit der Ladung 9Ch184 und dem Zünder 9Ch262, dass sich nach Brennschluss abgetrennt. Wirkungsweise Nach Abdecken des Zieles mit der Visiermarke durch den 2. Hubschrauberführer und Betätigen am Steuergerät wird eine Gleichspannung an die Rakete angelegt. In Abhängigkeit der Polarität dieser Spannung wird im Funkblock automatisch der Code eingestellt. In der Rakete werden der Elektrozünder des Gasdruckbehälters und der Zünder 9Ch182 des Gasgenerators gezündet. Die austretenden Gase des Gasgenerators beschleunigen den Rotor des Kreisels des Kommandoverteilers und bringen diesen in das Arbeitsregime. Das Druckgas aus dem Behälter gelangt gefilter an die Rudermaschine und setzt den Turbo- generator in Betrieb. Nach 0,7 s ist der Turbogenerator arbeitsbereit und speist die Apparatur der Rakete mit den Spannungen +1,7 kV, -27 V, +12,6 V, -12,6 V, +260 V. Nach 1 s wird des Beschleunigungstriebwerk gezündet. Unter Einwirkung des Schubes dieses Triebwerkes erhält die Rakete die Drehung um die Längsachse sowie die Anfangsgeschwindigkeit und verlässt den Transport- und Startcontainer. Nach dem Verlassen des Containers und durch die Zentrifugalkräfte entfalten sich Stabilisatoren und Ruder. Gelichzeitig erfolgt die Zündung des Marschtriebwerkes, welches die Rakete auf Überschallge- schwindigkeit beschleunigt. Auf Grund der unterschiedlichen Geschwindigkeiten löst sich das Startriebwerk von der Rakete und fällt zum Erdboden. In einer Entfernung von 20 .. 100 m wird der Gefechtskopf durch die Sicherungs- und Zündeinrichtung geschärft. Die vom Lenkgerät des Hubschrauber werden UHF-Signale übertragen, die Taktimpulse und Steuerinformationen in hori- zontaler und vertikaler Ebene beinhalten. Die Steuerinformationen werden im Block der Bordfunkausrüstung aufbereitet, decodiert und mit Hilfe des Kreisel-Kommandoverteilers, der die Win- kellage der Rakete beim Drehen misst, in Einkanalsignale für die Ansteuerung der Elektromagneten der Rudermaschine umgewandelt. Die demodulierten und verstärkten Taktimpulse werden zeitlich verzögert zur Ansteuerung des IR-Strahlers der Rakete genutzt. Die ausgesendeten IR-Impulse gelangen an den Peiler des Hubschraubers. Diese Empfangseinrichtung wird im durch die Taktimpulse des Funkkommandosenders im Moment des Eintreffens der Signale geöffnet. Beim Auftreffen der Rakete auf das Ziel wird durch das Piezoelement eine Spannung abgegeben, die den Detonator auslöst, wodurch die Hohladung zur Zündung gebracht wird. |
Bestimmung: gelenkte PALR ist Bestandteil des Komplexes 9K114 zur Bekämpfung von Panzern und gepanzerter Technik, kleiner Bodenziele sowie niedrig- und langsamfliegender Luftziele Für den Einsatz gegen lebende Kräfte wurde die Rakete 9M114F mit Splittersprengkompf entwickelt. Aufbau - Lenkrakete - Beschleunigungstriebwerk - Transport- und Startcontainer techn. Daten: - aerodynamisches Schema: Ente - Durchmesser: 130 mm - Länge Rakete: 1,165 m Container 1,832 m - Abmessung Flügel: 468 mm - Masse Rakete 31,4 kg mit Container 46,5 kg - Reichweite: 400 .. 5000 m - Fluggeschwindigkeit mittlere 400 m/s maximal 530 - 560 m/s - Durchschlagsfähigkeit bei 900: 560 - 600 mm bei 600: 250 mm - Lenkverfahren: halbautomatisch mit störgeschützter Funkkommando-Übertragung Nummernverzeichnis: 71 71 00 |
Foto und Informationen: http://rbase.new-factoria.ru/missile/wobb/shurm/shurm.shtml